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Ein Coaching-Tagebuch schreiben? OK! Aber wie?

Als Coaching-Klient während der gemeinsamen Coaching-Zeit ein Tagebuch zu schreiben, mach Sinn. Doch wie beginnen? Was schreibt Mann in so ein Tagebuch? Wer noch nicht viel oder keine Erfahrung mit dem Tagebuch-Schreiben hat, findet hier ein paar Tipps für den Start.

Kurz zum «Warum»

Während meiner Sekundar-Schulzeit empfand ich das Tagebuch-Schreiben als «etwas für Mädchen». Während meiner Gymnasial-Jahre hat sich das verändert: ich begann Tagebuch zu schreiben, weil ich folgende Argumente dafür gelesen hatte:

  1. Man kann sich nicht alles (aktiv) merken
  2. Veränderung kann man nur feststellen, wenn man die Unterschiede zwischen früher und heute vergleichen kann

Das war für mich Grund genug, mit dem Tagebuch-Schreiben anzufangen. Zugegeben: vom Jeden-Tag-etwas-ins-Tagebuch-Schreiben bin ich mittlerweile weg gekommen.  Zu speziellen Zeiten (z.B. während einem Retreat oder Seminar) oder bei speziellen Gelegenheiten (z.B. während einer Supervision) nutze ich das Tagebuch schreiben gern.

Was ich davon habe? Was ist der Benefit für mich als Mann? Ganz einfach:

Ich kann nachlesen, bei welchen Themen ich mich mich «im Kreis drehe» und diese dann anpacken.

Wenn du also ein Coaching beginnst und vorher noch nicht Tagebuch geschrieben hast, ist das der richtige Moment, um damit zu starten.

Wie anfangen, Tagebuch zu schreiben?

Bei dieser Frage fällt mir als erstes ein Zettel an meiner Büro-Wand ein auf dem folgendes steht:

wenn's klemmt: EINFACH ERLEDIGEN und nicht so viel daran herumdoktern.

Er soll mich daran erinnern, dass es ums «Anfangen» an sich geht und nicht darum, wie, wann, wo und mit welchem Drumherum. Erst wenn ich anfange, etwas zu tun, kann ich erfahren, wie es ist, es zu tun. Alles andere ist Theorie und oft sehr kopflastig.

3 Tipps für den Anfang

Jeder muss/darf seine eigene Form finden, wie er als Mann während eines Coachings Tagebuch schreibt. Es hilft aber, zu erfahren, was anderen Männern dabei geholfen hat. Als Coach für Männer habe ich mir folgende drei Tipps notiert, die ich selbst oder meine Coaching-Klienten als wertvoll erachten:

  1. Besorge dir ein wertvolles Tagebuch!
    «Wertvoll» muss dabei nicht unbedingt gleichbedeutend mit teuer sein. Als gute Messlatte hat sich die Einstellung erwiesen, dass du dir Zeit nimmst es bewusst zu besorgen. Es ist also nicht einfach das nächstbeste Notizbuch und auch nicht der husch husch erledigte Kauf des teuersten Tagebuchs im Onlineshop. 
     
  2. Schreibe täglich! Lies monatlich!
    Schreibe jeden Tag etwas in dein Tagebuch. Auch wenn es nur 3 Zeilen sind. Versuche aber nicht jeden Tag zu lesen, was du die Tage vorher gelesen hast. Der Aha-Effekt wird grösser sein. Ich vergleiche es gern mit dem Treppensteigen: Wenn ich nach jeder Treppe immer wieder nach hinten schaue und nach oben, kommt mir der Aufstieg sehr lange vor. Wenn ich einfach eine Treppenstufe nach der anderen nehme, bin ich (plötzlich) oben...
     
  3. Wenn du nicht weisst, was schreiben, dann schreibe ...
     
    • ... in einem Satz, was du jetzt gerade denkst. 
    • ... in wenige Worten, wie sich dein Kopf dabei gerade anfühlt.
    • ... in wenige Worten, wie sich dein Herz anfühlt.
    • ... in wenige Worten, wie verbunden du dich gerade mit deinem «Boden» fühlst.

Mehr braucht es gar nicht! 

Viel Erfolg!

Coaching-Tagebuch